Nach der Lektüre der heutigen Leine-Zeitung musste ich doch staunen. Frau Riedel von der SPD nimmt direkt auf mich Bezug und behauptet Rot-Grün wolle die „Schulvielfalt erhalten“. Es gäbe kein Ziel in Wunstorf nur noch Gesamtschulen anzubieten.
Das ist aber offensichtlich nicht ganz richtig, wie ich finde. Zum einen haben die Grünen noch vor wenigen Tagen in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass die Gründung einer IGS in der Barne in Ihrem Interesse wäre: „Vielleicht erfüllt das Schulzentrum in der Barne die Voraussetzungen für eine weitere, dieses Mal öffentlich getragene IGS; es sollte uns recht sein.“ hieß es dort sehr deutlich.
Darüber hinaus haben beide Parteien die Einheitsschule von Klasse 1 bis 10 noch immer in ihren Grundsatzprogrammen verankert.
Mit dem neuen Schulgesetz plant Rot-Grün, die Gesamtschulen künftig als ersetzende Schulform zuzulassen. Das bedeutet, dass Landkreise und kreisfreie Städte nicht länger Haupt-, Real- und Oberschulen und Gymnasien vorhalten müssen, sofern sie eine Gesamtschule haben. Als erstes werden nach dem Schulgesetz die Haupt-, Real- und Oberschulen von der Landkarte verschwinden und anschließend wird es den Gymnasien an den Kragen gehen. Die Behauptung von Rot-Grün, es würde keine Schulform abgeschafft, ist aus meiner Sicht daher leider irreführend.
Vor zwei Jahren wurden die Gründungsvoraussetzungen für Gesamtschulen deutlich erleichtert. Daraufhin sind aber offenbar weniger Gesamtschulen entstanden als von SPD und Grünen erhofft. Der Grund liegt darin, dass Gesamtschulen bereits überall dort gegründet worden sind, wo die Schülerzahlen die Einrichtung einer Gesamtschule unter Beibehaltung der Schulvielfalt ermöglicht haben. Weitere Gesamtschulen können nur noch dann entstehen, wenn andere Schulen geschlossen werden. Dafür schaffen SPD und Grüne im Landtag jetzt die Grundlage.
Und, für meine Meinung und meine Äußerungen zu dem Thema ist das Abstimmungsverhalten einzelner CDU- und FDP-Mitglieder im Rat der Stadt Wunstorf völlig unerheblich, denn darum geht es nicht. Ich kann als Privatperson und Sprecher der Bürgerinitiative „Pro Steinhuder Schulen“ durchaus eine andere Meinung vertreten, als die der Rats-Fraktion der FDP in Wunstorf.